Samstag, 29. Februar 2020

aus Liebe !

...und wieder kann ich nur heulen.

Meine lieben Freunde, meine Geliebten,

ein pathetischer Aufruf zum Niederleger aller Waffen der Selbstläuterung, Selbstbeschneidung, Selbstverarschung.
Wacht auf!
Steht auf!
Lasst alles stehen und liegen.
Setzt euch in Bewegung.
Lasst uns einander begegnen und miteinander gehen.
* Erich Gutkind - sedirische Geburt

Schaut euch um, die Welt stinkt zum Himmel!
Überall liegt Lüge und Angst in der Luft.
Es brennt, es knallt, es virt und wirrt.
Und ganz unten sehe ich meine pflichtbewussten, wunderbaren mitMenschen sich knechten und in viel zu enge Gefängnisse quetschen.
Funktionierende Standbeine des sich selbst zermalmenden Systems.
Verdammt.
Hört auf damit.
Lasst es gut sein.
Wir brauchen keine Rettungsversuche mehr.
Die Welt ist am Ende.
Jeder Versuch irgendeine alte Ordnung wieder herzustellen steht dem Fortschritt im Wege.
Alles was war, WAR weil es eben jetzt vorbei ist.

Ihr rennt und denkt und macht und flickt die Zeichen der Zeit.
Wollt retten wo retten nicht von Nöten ist.
Die Welt ist reif.
Das Laub ist welk.
Die Frucht ist prall und süss.
Ihr seht es nicht und schimpft, wollt die Blüten des Frühlings zurück.
Die verantwortungslose Leichtigkeit.
Aber jetzt ist Erntezeit.
Verdammt.
Wenigstens ihr, meine geliebten.
Ihr die schon so lange in euch spürt das es nicht immer so weiter gehen kann.
Wie oft haben wir schon gesprochen, den Ängsten in die Augen geblickt, die Schleier der Täuschung heruntergerissen und dahinter geschaut. wie viele freiheitspläe haben wir bereits verfasst.
Ihr wisst es. Jetzt lässt es uns tun!
Gebt euch selbst den tritt in den Arsch bevor es zu spät ist. Ich werde treten und glaub mir ich hätte so viel mehr schöneres zu tun, würdest du dich aus selber Liebe selber treten und mit mir sein.
Steht auf!
Wofür versuchen wir die Erde zu retten wenn sie weiterhin von nutzlosen faulen verantwortungsblinden Parasiten bevölkert wird die sich gegenseitig abschlachten und sich selber verachten.
Verdammt.
Wir reden über Probleme die schon längst überwunden sein sollten.
wir hängen uns auf an Ängsten die schon längst enttarnt sind.
Faul und Stolz.

Hört auf damit!
Erkennt dass die Ketten nur Illusion und die Barrikaden selbsterdachte Ausreden sind.
Nehmt einmal die euch obliegende Verantwortung wahr und hört auf euch selbst zu belügen. UND andere für das leid  verantwortlich zu machen.
Lasst es uns gemeinsam anders machen!
Verdammt.
Geliebte,
Ich warte.
...Ich will nicht mehr warten...
Wir haben nicht ewig Zeit.
denn nach der reife kommt die Fäule und der Hunger....

Mittwoch, 26. Februar 2020




Was machen wir hier eigendlich?
Worum geht es?
Jeder hat seine Arbeit zu machen .
Konzentriert, selbstständig, verantwortungsbewusst.
Spüre ich mich ? Wo ist die Schönheit?
Tanze , gib dich hin, lass dich fallen, atme und beweg dich.
Sei kein Sack, sei der Wind.
Sei Schönheit und Liebe.
Sei aufrecht .
Was mache ich hier?

Ich Bin unbewusst sehr unbewusst gewesen, ich habe gedacht ich wüsste alles.
Ich habe gedacht, ich wäre 'Ich'.
Dachte ich sei besser als die anderen  schlauer? Ich hatte alles verstanden.
Ich wusste, ich dachte, ich war und verstand.
Heute scheint die Sonne.
Ich habe angefangen Dinge zu vergessen.
Ich fühle mich nicht mehr als ich.
'Wer bin ich ' ist nicht mehr die Frage
'Was tue Ich' wird die Frage.
Meine Aufgabe ist es , ganz  wach zu sein. wahrzunehmen was den Raum er-füllt.
Zu gestalten und Teilzunehmen,
aus offenem Herzen.
Geschehen zu lassen, was Andere schenken, zu improvisieren, zu tanzen, miteinander - Jeder seinen Tanz, Gemeinsam eine Koreographie voller Liebe und Respekt. So wunderschön das jedes Wesen mitgezogen wird.
Ich habe Verantwortung für den Raum.
Ich muss sowohl meine eigenen Prozesse im Blick haben, konsequent und stets achtsam sein.
Muss meine Löcher selber stopfen,
meine Bedürfnisse erkennen, mich in meinen Spiegelbildern erkennen.
Interagiere ich, muss ich voll und ganz da sein.
Ich kann nicht tanzen, mich hingeben, wenn ich gerade eigendlich all meinen Geist an anderer Stelle bräuchte.
Ich darf den Raum nicht nutzen um mich abzulenken.
Als auch meine Verantwortung für die Allheit ernst nehmen.
 Authentisch und in Liebe handeln, wahrhaftig sein, in der Welt schaffen und zum Erkennen, zum Wachsen beitragen.
Der heilige Raum muss geschützt werden. Muss vertreten werden.
Wer die Reinheit des Raumes noch nicht erkant hat, wer ih missbraucht oder schadet, muss früher oder später darauf aufmerksam gemacht werden.
Wir öffnen Augen für Räume.
Wir tanzen in Räumen.
Wir tragen unsere Räume in uns und verbinden Diese mit Schwestern und Brüdern zu Säälen, Palästen und Tempeln. Jeder trägt sich und seinen Räum vollkommen mit  hinein. Ist Teil des Ganzen. Ohne jedes Wesen wäre der Raum nicht der, der er ist.
Er kann an Liebe und Schönheit nur wachsen.
Das ist, was wir leben wollen. Was ein jeder braucht um aktiv in Liebe mitzugestalten, dafür das herauszufinden, bieten wir hier den Platz.
Ich wusste nicht was ich brauchte, vielleicht nichtmal das ich brauchte.
Ich dachte ich würde mich verlieren, und hatte Angst davor.
 in Wahrheit habe ich die ersten Schritte der Selbstüberwindung gemacht.
Was folgen muss ist ständiges Fortgehen, wachsamkeit, loslassen.
Ich bin nicht mehr.
Ich werde, ich schaffe, ich tue.
Ich will Mir und allen Brüdern und Schwestern den Dienst erweisen uns auf unserem Wege zu lieben und ehrlich zu sein.
Ich will meinen Raum rein halten.
Ich will meinen Raum öffnen und wachsen lassen.
Ich will mich nicht brüstemmit Liebe, Kraft und Schönheit anderer.
Ich will anderen nicht verwehren ihre eigene Kraft, Liebe und Schönheit zu erknnen, entdecken, kennenzulernen.
Ich will wachsen.



Freitag, 21. Februar 2020


Georg Heym:

EINE FRATZE


Unsere Krankheit ist unsere Maske.

Unsere Krankheit ist grenzenlose Langeweile.

Unsere Krankheit ist wie ein Extrakt aus Faulheit und ewiger Unrast.

Unsere Krankheit ist Armut.

Unsere Krankheit ist, an einen Ort gefesselt zu sein.

Unsere Krankheit ist, nie allein sein können.

Unsere Krankheit ist, keinen Beruf zu haben, hätten wir einen, einen zu haben.

Unsere Krankheit ist Mißtrauen gegen uns, gegen andere, gegen das Wissen, gegen die Kunst.

Unsere Krankheit ist Mangel an Ernst, erlogene Heiterkeit, doppelte Qual. Jemand sagte zu uns: Ihr lacht so komisch. Wüßte er, daß dieses Lachen der Abglanz unserer Hölle ist, der bittere Gegensatz des: »Le sage ne rit qu'en tremblant« Baudelaires.

Unsere Krankheit ist der Ungehorsam gegen den Gott, den wir uns selber gesetzt haben.

Unsere Krankheit ist, das Gegenteil dessen zu sagen, was wir möchten. Wir müssen uns selber quälen, indem wir den Eindruck auf den Mienen der Zuhörer beobachten.

Unsere Krankheit ist, Feinde des Schweigens zu sein.

Unsere Krankheit ist, in dem Ende eines Welttages zu leben, in einem Abend, der so stickig ward, daß man den Dunst seiner Fäulnis kaum noch ertragen kann.

Begeisterung, Größe, Heroismus. Früher sah die Welt manchmal die Schatten dieser Götter am Horizont. Heut sind sie Theaterpuppen. Der Krieg ist aus der Welt gekommen, der ewige Friede hat ihn erbärmlich beerbt.

Einmal träumte uns, wir hätten ein unnennbares, uns selbst unbekanntes Verbrechen begangen. Wir sollten auf eine diabolische Art hingerichtet werden, man wollte uns einen Korkzieher in die Augen bohren. Es gelang uns aber noch zu entkommen. Und wir flohen - im Herzen eine ungeheure Traurigkeit - eine herbstliche Allee dahin, die ohne Ende durch die trüben Reviere der Wolken zog.

War dieser Traum unser Symbol?

Unsere Krankheit. Vielleicht könnte sie etwas heilen: Liebe. Aber wir müßten am Ende erkennen, daß wir selbst zur Liebe zu krank wurden.

Aber etwas gibt es, das ist unsere Gesundheit. Dreimal »Trotzdem« zu sagen, dreimal in die Hände zu spucken wie ein alter Soldat, und dann weiter ziehen, unsere Straße fort, Wolken des Westwindes gleich, dem Unbekannten zu.


Georg Heym (1887-1912):

Dienstag, 11. Februar 2020

ich weiss nicht wer ich bin. 
Denn ich weiss nichts.
und ich bin nichts.

ich will



Lasst uns die Zeit nutzen,
lasst uns das ziel aus den Augen verlieren,
lasst uns durchdrehen, verrückt werden, aufgeben.
weitermachen.
lasst uns uns an einander erinnern,
lasst uns uns auf uns konzentrieren.
lasst uns loslassen,
wiederfinden.
Lasst uns tiefer gehen und einander schubsen,
Der Frühling wird kommen und wir werden wieder tanzen.