Dienstag, 3. Dezember 2019

Das Privileg der Jugend.
Du bist noch so Jung, viel zu Jung.

Ich habe 28 Jahre.
 Es braucht an dieser Stelle zuallererst mal keiner weiteren Adjektive.
Die Kinder sagen, ich sei Uralt.
Als ich die 10 bekam, war es für mich unvorstellbar eines Tages eine zwei oder gar eine 3 an vorderer Stelle einer Zweiteiligen Zahl zu haben. 20 schon, war ein Alter, das noch einmal meine bisherige Lebensdauer auf sich warten lassen würde.
Eine ganze junge Jugend in der Zerrissenheit, erwachsen werden zu müssen, zu wollen, und dem schamhaft besetzten Kind-ein, Träumen, Fehlhaft-sein. Erwachsene Maßen mich mit ihrem Maß, und ich begann das auch, und -wie wunder- konnte ich nie zufrieden stellen, denn ich war ein Kind und meine Aufgabe war es Kind zu sein, und nicht Vernünftig zu sein.
Immer wenn ich versuchte, es den Erwachsenen recht zu machen, nannten sie mich Kindlich, zu jung, .mit schwang immer, die schwere Hoffnung, ds diese phase besser bald vorbei sein, und ich endlich, erwachsen geworden wäre. Denn erwartet wurde nicht, das ich lernte und wuchs, sondern, das ich gelernt haben würde und Erwachsen sei. Heute habe ich fast 30 Jahre gelebt, und die Kinder staunen vor dieser unbegreiflichen zahl, die Jungen belächeln mich, bin ich doch nun nicht mehr Jung, ab jetzt geht es nur noch Berg ab. Erstes Mitleid, über den Verlust meiner Schönheit und Freiheit.

Die Alten sagen, noch immer, ich sei noch so jung und unerfahren, Jugendlich naiv, trotzig, unwissend. Ich wisse nichts vom Leben, ich solle erstmal in ihr alter kommen. Doch was habe ich davon, wenn ich in eurem Alter bin, werdet ihr noch immer das selbe sagen, und ich werde mein Leben verlebt haben und dann werdet ihr Tod sein und ich werde dann tatsächlich alt sein und wohlmöglich den Kindern sagen, sie seien noch viel zu Jung um mein elend und das der Welt zu begreifen.

Ich kann das Alles nicht mehr hören.
Ihr alten, ihr müsstet es doch eigentlich so viel besser wissen.
Ich schaue euch in die Augen,
Ja, ich bin 28 Jahre alt, und wenn ich mich mit dir und deiner Zahl vergleiche, nehme ich dein "erst" auch an, aber deine Wertung, dein Schuld, deinen Frust, All Das werde ich nicht tragen.
Ich bin naiv, ich probiere aus, ich mache Fehler, ich bin überzeugt ich kann die Welt beeinflussen und etwas bewegen, ich glaube daran, das Wir aus den Fehler aller Zeiten vor uns wirklich lernen können und ich bin überzeugt davon, das es Wege gibt meine Träume zu leben und einzelne wenige zu berühren.
Und ich weiß, das es dir einmal genauso ging,
Du hattest Träume, du hattest Visionen, du hattest Sehnsüchte,
du wurdest gebremst und niedergemacht, deine Pflicht dein Leben zu leben und Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen , wurde dir durch den Fleischwolf gedreht und als Pflicht für die Gesellschaft und die Ökonomie zu Arbeiten aufgetischt. Du solltest gehorsam sein, musstest schaffen und kämpfen, überleben, für romantisches Nachhängen an idealistischen , utopistischen Ideen war keine Zeit, kein Raum. doch wenn du dich erinnerst, wirst du, wenn du innerlich noch Leben hast, Erinnerungen an den Schmerz finden, jedes mal, wenn dir ein alter Mensch sagte, du seist zu jung, du wissest nichts vom leben, du sollest Ernsthaft sein. Bis du selber dich mit ihren Maßen zu messen beganst, dich und später deine Kinder und Kindeskinder.

Ihr werdet mir solange sagen, ich sei zu jung, so lange bis ihr sterbt, und dann werden um mich nur noch junge Menschen sein, und die werden mir sagen, ich sei zu alt.

Ich aber sage dir, kleines Menschenwesen, du bist jung, du hast 3, 4, 5 Jahre, du hast alles Recht der Welt dich kennen zu lernen, auszuprobieren, Freiheit aus zu kosten, zu erleben, in all ihren Facetten, auf deine Art. Du wirst Älter, 13, 14, 15, und du wirst dann wissen, das Freiheit nicht bedeutet, das die Gesetze dir das Leben erlauben, sondern, das es keine Gesetze geben darf, die dir Rechte schenken, Das du Frei bist, wenn du es erkennst, und nicht, wenn es dir jemand sagt. Du wirst erlebt haben, das du ernst genommen wurdest, nicht alleine gelassen wurdest mit deiner Unsicherheit, sondern liebevoll begleitet durch ein Entdecken der Welt, das dein Staunen über alles Neue, und für ein kleines Kind ist ALLES neu, nicht belächelt wurde, sondern meine Welt bereichert hat, denn lernen kann ich aus der Ansicht der Welt.
Du wirst erlebt haben, was es bedeutet würdevoll und liebevoll mit einem Menschen umzugehen. Du wirst mehr Jahre leben und die Kinder, alle Kinder dieser Erde ebenwürdig,  lernen, das sie selbst Verantwortung für die Welt übernehmen können, indem du es ihnen vormachst , Verantwortung für dein Handeln trägst und liebst, lernes lässt und selber lernst.

Und ich sage, wir sind Kraftvoll, wir sind voller Tatendrang und sollten platzen vor Energie, vor guten Ideen, wir sollten uns Vernetzen, zusammen tun, unsere Träumen teilen, einander zuhören, den jungen, den Alten, den Gleichaltrigen,  Aber
Wir werden gebremst, ihr habt uns nie gelehrt Verantwortung zu übernehmen, an uns zu glauben, und genau das werft ihr uns jetzt vor, wir wissen nicht mehr wie man einen Garten bestellt, wie man eine Kuh melkt, wie man in Zeiten der Not zusammen hält, denn ihr habt uns in ein-Familien-Häusern vor Unterhaltungmedien gesetzt und uns gesagt, wir sollen still sein und endlich erwachsen geworden sein. Und wenn jetzt einzelne dies erkennen und Verantwortung übernehmen wollen, sagt ihr uns, wir seien naiv und dumm und hätten nicht eure Lebenserfahrung.
Natürlich nicht, und zum Glück. Denn ich mache meine eigenen Lebenserfahrungen und nutze meine jugendliche Kraft, um eines Tages, wenn ich Alt bin, zuversichtlich in die Jugend schauen zu können und ihnen das Ruder zu übergeben, und mich meiner neuen Aufgabe zu widmen, nämlich mit meiner Lebenserfahrung und Weisheit, würdevoll und bereichernd die Jugend zu ermutigen auf sich zu hören und ihnen nicht zu sagen, wie sie es zu machen haben, was sie können und was sie nicht können.

Ich sage ihr seid Alt, ihr habt Lebenserfahrung, Ihr habt Geschichte erlebt, geliebt, gelitten.
 Ich weiß, das mein Leben sich, bis ich 50, 60, 70 Jahre gelebt habe, noch viele Male auf den Kopf stellen wird, die Politik, die Ökonomie, die ganze Welt wird sich verändert haben.
Und mindestens so sehr solltet ihr wissen, das mein jugendlicher Leichtsinn und meine junge Lebensromantik der Keimling der Zukunft ist. Ich wünsche mir eine Zukunft in der wir (selbst-)vertrauend, verantwortlich das Leben gestalten und schöpfen. Das die Samen und Keimlinge und Jungflanzen, gesund und geliebt heranwachsen und nicht bereits im ersten Kontakt im Leben belastet werden, mit dem Verfehlten Selbstwirken der Älteren.
Es ist nicht eure Schuld, das ihr nicht gelernt habt, das es euch verwehrt wurde, Frei zu sein, und Freiheit zu vermitteln, es ist nicht eure Schuld, und es ist nicht meine Schuld.
Schluck deinen Stolz herunter und zieh die Würde an, du hast jetzt die Chance  zu verzeihen und dem Leben eine Changce zu geben.
Ich bin gerne bereit, von deinem Leben zu lernen, dir zuzuhören, und dann, dann darfst du mich davon gehen lassen und mir vertrauen, das ich das Wissen in Liebe brauchen werden, und es auf meine Weise verinnerliche und es mich begleiten wird, auf meinem Weg durch mein Leben. Auch wenn ich es nicht, wie du machen werde. Eine neue Zeit beginnt, in jedem Augenblick, und ich möchte Verantwortung übernehmen, hab keine Angst, ich will das bester für dich und für mich und die Welt. Ich glaube daran, und wünsche mir dein Vertrauen und deine Unterstützung. Denn wir können, in allen Generationen und Teilen von einander lernen und uns bereichern, beschenken und teilen, wenn wir nur aufhörten uns zu messen und zu vergleichen. Wenn wir statt angst zu haben unterzugehen, zu wenig zu haben, vergessen zu werden, stattdessen Leben aufhelfen, teilen und uns selber erinnern, an alles was ist und war.

Dann wird es Wahr, das die Jungen frei sind von dem Selbstekel der Alten, darüber ihr leben nicht gelebt zu haben, gebückt zu sterben, und allem, was lebt das Leben madig zu machen. Noch mehr, das die Alten frei sind, von der Angst, vor der Verantwortungslosigkeit einer Generation von Dummen und selbstfremden, lebensunfähigen Wartenden.

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